Hirnforschung und Psychotherapie

Autor/innen

  • Matthias Brand
  • Hans? J. Markowitsch

Abstract

Das menschliche Gehirn weist eine enorme Plastizität auf. Durch Lernprozesse werden die Verbindungen zwischen Nervenzellen gefestigt. Zudem kann sich auch die Struktur von Nervenzellen durch Lernen verändern. Im Kontext psychiatrischer Erkrankungen und psychischer Störungen treten häufig strukturelle und/oder funktionelle Hirnabnormitäten auf. Diese sind jedoch durch psychotherapeutische Interventionen - zumindest teilweise - reversibel. Durch den Einsatz funktioneller bildgebender Verfahren konnten aktuelle Studien therapieinduzierte Normalisierungen der Hirnaktivitäten bei Patienten mit psychischen Störungen demonstrieren. Die vorgestellten Arbeiten belegen, dass das Gehirn ein plastisches Organ ist, das einerseits unser Verhalten steuert, andererseits durch Umwelteinflüsse modifiziert wird. Sie demonstrieren zudem, dass psychotherapeutische Interventionen beides, Hirn und Verhalten, beeinflussen.

Schlüsselwörter Neuroplastizität; Funktionelle Hirnbildgebung; Psychische Störungen; Amygdala

Autor/innen-Biografien

Matthias Brand

Privatdozent Dr. Matthias Brand ist Wissenschaftlicher Assistent in der Arbeitseinheit Physiologische Psychologie an der Universität Bielefeld. Er studierte Psychologie an der Universität KoblenzLandau und promovierte und habilitierte sich an der Universität Bielefeld. Sein Forschungsinteresse gilt exekutiven Funktionen und Entscheidungsverhalten sowie Emotion, Gedächtnis und Gedächtnisstörungen. Er ist Autor von mehr als 50 Zeitschriftenartikeln und Buchbeiträgen.

Korrespondenz: Physiologische Psychologie, Universität Bielefeld, Postfach 100131,
33501 Bielefeld, Deutschland

Hans? J. Markowitsch

Prof. Dr. Hans Joachim Markowitsch hat den Lehrstuhl für Physiologische Psychologie an der Universität Bielefeld inne. Er studierte Psychologie und Biologie an der Universität Konstanz, hatte Professuren für Biopsychologie und Physiologische Psychologie an den Universitäten von Konstanz, Bochum und Bielefeld inne und erhielt Rufe auf Professuren für Psychologie und Neurowissenschaften an australische und kanadische Universitäten. Er kooperiert mit Wissenschaftlern an in- und ausländischen Universitäten und Max-PlanckInstituten. Seine Forschungsgebiete sind in den Bereichen von Gedächtnis und Gedächtnisstörungen, Bewusstsein und Emotion. Er ist Autor oder Herausgeber von einem Dutzend Büchern und mehr als 400 Buch- und Zeitschriftenartikeln.

Downloads

Veröffentlicht

01.07.2006

Zitationsvorschlag

Brand, M., & Markowitsch, H. J. (2006). Hirnforschung und Psychotherapie. Psychotherapie-Wissenschaft, (3), 136–140. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/317