Der Traum vom gelungenen Selbst (Teil 2)

Autor/innen

  • Harry Merl

Abstract

Der Traum vom gelungenen Selbst (TGS) ist das Bestreben jedes Menschen nach Profilierung in den eigenen Augen und denen anderer in allen Bereichen seines Lebens, die im Umgang mit der eigenen Person und der Umwelt durch die Zufuhr zuträglicher Information, insbes. Anerkennung erfüllt werden soll. Um dies zu erreichen wird in jedes Feld Energie investiert, um die Funktionen darin gemäß dem eigenen Maßstab und den der anderen zu erfüllen, und die Kontrolle über das jeweilige Feld angestrebt.

Daraus ergeben sich für jedes Feld, „feldtypische" Muster des Ge- wie auch des Misslingens mit entsprechenden, auch klinisch fassbaren und gesellschaftlichen Folgen, die für jedes Feld kurz dargestellt werden. Es werden aber auch zusätzliche Felder zum Ausgleich eingeführt („Ökologische Ausgleichsregulationen" -ÖAR), die dem Bestreben nach Gelingen des TGS dienen sollen. Jeder Mensch muss in den Funktionen, die er in einem bestimmten Feld hat, eine doppelte Prüfung, nämlich vor seinem PRMS und den Erwartungen der anderen bestehen, um das Gelingen bestätigt zu bekommen. Dies für jedes Feld mit Hilfe einer „ökosystemischen Landkarte" seines TGS zu klären, kann helfen, bessere Strategien zu entwickeln und bessere Kenntnis der Erwartungen der anderen zu erhalten, die zu Win-Win Veränderungen führen, die für alle annehmbar and günstig sind.

Schlüsselwörter:
Humanökologie; Selbst; Selbstvertrauen und klinische und soziale Störung; Selbst in der Therapie; Kommunikation.

Autor/innen-Biografie

Harry Merl

Harry Merl, Jg. 1934, Praktischer Arzt und FA für Psychiatrie und Neurologie, ehemaliger Leiter des Instituts für Psychotherapie der Landesnervenklinik Wagner-Jauregg des Landes OÖ, Univ.-Doz. für Psychotherapie an der Universität Graz, lehrte an den Universitäten Salzburg, Graz und lehrt derzeit an der Universität Wien für das Wahlfach Systemische Einzel- und Familientherapie und an der Universität Linz im Bereich Wirtschaftsinformatik „Ökosystemisches Denken". Gruppentherapeut und Psychoanalytiker (Lehranalytiker), seit 1969 Familien- und Systemtherapeut, Supervisor. Seit der Pensionierung freischaffend als systemischer Therapeut, Supervisor. Interessensschwerpunkte: Systemerkennung und Veränderung (bes. auch in Form der Teamsupervision). Humanökologie, Erhaltung und Wiederherstellung von Gesundheit (Einführung des „Gesundheitsbildes") insbesondere bei schweren psychiatrischen und körperlichen Erkrankungen (Schizophrenie, MDK, psychosomatische Erkrankungen, Krebs). Arbeit mit dem „Reflecting Team", Rolle des Selbst in der systemischen Therapie („Der Traum vom gelungenen Selbst"). Zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Veränderung.

Korrespondenz: Dr. Harry Merl, Fazenystraße 9, A-4201 Gramastetten

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Veröffentlicht

01.01.2002

Zitationsvorschlag

Merl, H. (2002). Der Traum vom gelungenen Selbst (Teil 2). Psychotherapie-Wissenschaft, 10(1), 46–63. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/490