Emotionen und Emotionsabwehr als Körperprozess

Autor/innen

  • Ulfried Geuter
  • Norbert Schrauth

Abstract

In Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen, insbesondere der psychoanalytischen Emotionsforschung legen die Autoren ihre Ansicht dar, dass emotionale Prozesse und Prozesse der Emotionsabwehr immer auch körperliche Prozesse sind. Unter Bezug auf Wilhelm Reichs Konzepte von Atemblockade und Muskelpanzerung als körperlichen Bestandteilen der seelischen Verdrängung sehen sie therapeutische Zugangswege zu abgewehrten Emotionen über den Atem, die Körperhaltung und die Bewegung. Sie unterscheiden die Arbeit mit den Basisemotionen oder „vegetativen Affekten“ von der Arbeit mit selbstreflexiven Gefühlen. Der Ablauf der affektiven Erregung folgt bei primären Emotionen einer zeitlich-zyklischen Struktur, die im biodynamischen Modell des „affektiven Zyklus“ beschrieben wird. Auf der Grundlage dieses Modells unterscheiden die Autoren unterschiedliche Arten der Blockierung des affektiven Flusses und diesen entsprechende Interventionstechniken zu ihrer Auflösung. Desweiteren erläutern sie die Begriffe der „dynamischen Entspannung“ und der „dynamischen Aktivität“ in ihrem Wert für den körperpsychotherapeutischen Umgang mit Basisemotionen.

Schlüsselwörter:
Emotionen/Affekte, Emotionsforschung, Abwehrtheorie, Körperpsychotherapie.

Autor/innen-Biografien

Ulfried Geuter

Ulfried Geuter, Dr., Dipl.-Psych., Psychotherapeut in freier Praxis, Privatdozent am Institut für Klinische Psychologie der Freien Universität Berlin, Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen.

Korrespondenz: PD Dr. Ulfried Geuter, Martin-Luther-Straße 78, D-10825 Berlin 

Norbert Schrauth

Norbert Schrauth, Dr. med., Facharzt für Psychotherapeutische Medizin in freier Praxis, Ausbilder für Körperpsychotherapie (Biodynamik) und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.

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Veröffentlicht

01.01.2001

Zitationsvorschlag

Geuter, U., & Schrauth, N. (2001). Emotionen und Emotionsabwehr als Körperprozess. Psychotherapie-Wissenschaft, 9(1), 4–19. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/505