Psychodrama als dialektisches Verfahren

Autor/innen

  • Frank Sielecki

Abstract

Die Dialektik durchzieht als roter Faden subkutan Theorie und Praxis des Psychodramas - aber Morenos Schriften und die Sekundärliteratur gehen nicht explizit darauf ein. Moreno erklärt z. B. die Soziometrie mittels der materialistischen Dialektik des 19. Jahrhunderts, ohne dies zu explizieren, wenn er schreibt, die in den sozialen Beziehungen wirksamen Kräfte Attraktion und Repulsion unterlägen - ähnlich chemischen und biologischen Prozessen - natürlichen Gesetzen. Moreno konstruiert vom sozialen Atom bis zum Universum eine geschlossene Philosophie, die - ähnlich Hegels Weltgeist - mit der „therapeutischen Weltordnung“ endet. Dabei verknüpft er über seine „Theorie Gottes“ das Kleinste mit dem Ganzen, Anfang und Ende: am Ende der Geschichte kommt Gott, kreativer Funke und Quelle aller Existenz, als in den Menschen freigewordene Kreativität zu sich.

Schlüsselwörter Dialektik; Psychodrama; Soziometrie; therapeutische Weltordnung; Theorie Gottes; Kreativität

Autor/innen-Biografie

Frank Sielecki

Dr. phil. Frank Sielecki, Lehrer, Musikwissenschaftler, Psychodrama-Leiter, eigene Praxis in Bochum; Tätigkeitsschwerpunkte: Bühnencoaching für Musiker, Schauspieler u. a., Supervision für lehrende Berufe.

Korrespondenz:
Am Dornbusch 6,
44803 Bochum, Deutschland

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Veröffentlicht

01.07.2008

Zitationsvorschlag

Sielecki, F. (2008). Psychodrama als dialektisches Verfahren. Psychotherapie-Wissenschaft, (3), 105–111. Abgerufen von https://psychotherapie-wissenschaft.info/article/view/82